Vorstellung der Hospizarbeit im Ahrtal am Gymnasium Calvarienberg
Am Montag, 19. 11. 2018, waren Anna Louen, als Vertreterin der stationären Hospizarbeit, und Sabine Schonschek von der ambulanten Hospizarbeit zu Gast auf dem Calvarienberg, um den Schülerinnen und Schülern der MSS 13 von ihrem Tätigkeitsfeld zu berichten.
Die Initiative zu dieser Einladung war von Frau Alertz ausgegangen. Denn innerhalb der Themenreihe „Eschatologie“ im katholischen Religionsunterricht sei die Frage „Was ist das, das Sterben?“ aufgekommen, vielleicht auch, weil die Arbeit mit Sterbenden in unserer Gesellschaft oft „totgeschwiegen“ werde.
Anna Louen, selbst ehemalige Schülerin vom Calvarienberg, berichtete vom stationären Hospiz in Bad Neuenahr, das 2015 seine Arbeit aufgenommen hat. In zehn Einzelzimmern, die auch mit persönlichen Dingen eingerichtet werden können, werden Gäste aufgenommen, die an einer Krankheit erkrankt sind, die ihr Leben auf nur noch wenige Monate oder auch Wochen limitiert. 21 Pflegefachkräfte bemühen sich hier um sie, führen Gespräche, um sie in ihren Ängsten zu begleiten und ihre Bedürfnisse zu erspüren, und begleiten auch die Angehörigen in dieser belastenden Zeit. Um im stationären Hospiz aufgenommen zu werden, ist eine Anmeldung nötig, die von einem selbst, von Angehörigen oder vom Arzt vorgenommen werden kann.
Sabine Schonschek stellte die ambulante Hospizarbeit im Ahrtal vor, sie koordiniert hier die hauptamtlichen und die 80 ehrenamtlichen Mitarbeiter. Ziel der ambulanten Hospizarbeit ist es, eine gute und umfassende Sterbebegleitung zu Hause zu ermöglichen. Die Sterbenden, die viele unterschiedliche Krankheitsbilder aufweisen, werden in ihrem vertrauten häuslichen Umfeld besucht, hier werden Symptome und Schmerzen kontrolliert, Wünsche und Bedürfnisse erfragt, um ein größtmögliches Wohlbefinden zu erreichen.
Eine dritte Säule der Hospizarbeit ist die Palliativstation in Remagen, deren Aufgabe es sei, Schmerzpatienten so einzustellen, dass sie wieder nach Hause entlassen werden können.
Der Dienst der stationären wie der ambulanten Hospizarbeit ist kostenfrei, er wird von den Krankenkassen refinanziert. Dies sei vielen Menschen gar nicht bewusst, umso wichtiger ist es, den Hospizgedanken in die Gesellschaft zu tragen. Und dies ist beiden Referentinnen auf dem Calvarienberg gut gelungen. Die Schüler hörten aufmerksam und konzentriert zu und hatten im Anschluss an den Vortrag viele Fragen, z.B.: „Wie schaffen Sie es, sterbenden Menschen ihre Ängste zu nehmen?“, „Wie kann man sie auf den Tod vorbereiten?“, „Was lernt man selbst durch die Arbeit mit Sterbenden?“ Das Entscheidende, so erfuhren die Schüler, sei der achtsame Umgang mit den Sterbenden, jeder Einzelne erhält die Vorbereitung, die er benötigt und einfordert, und dies gelinge durch behutsames Erspüren der Ängste, die ihn bewegen. Die Erfahrungen in der Hospizarbeit haben beide Referentinnen selbst verändert, beide betonten, sie haben gelernt, würdevoll und achtsam mit anderen und auch mit sich selbst umzugehen. Ihre freundliche Art und ihre positive Lebenseinstellung machte dies überzeugend deutlich.
Von: Renate Köllges