Dieses neue Schuljahr beginnt ganz besonders belastet. Die Flutkatastrophe hat unser Ahrtal in einem Ausmaß getroffen, wie keiner von uns es sich jemals hätte vorstellen können.
Die Erlebnisse und Erfahrungen der Flutnacht haben tiefe Spuren hinterlassen. Die materiellen Schäden sind unübersehbar. Es wird eine enorme Kraftanstrengung bedeuten, bis der Wiederaufbau des Ahrtals abgeschlossen sein wird.
Ebenso tief sind die Spuren, die die Erfahrungen der Hochwasserkatastrophe in der Psyche hinterlassen haben. Auch viele unserer Schülerinnen und Schüler und unserer Kolleginnen und Kollegen mussten Traumatisierendes erleben. Jeder Einzelne verfügt dabei über ganz individuelle Selbstheilungskräfte.
Wir als Schule möchten diesen Heilungsprozess behutsam begleiten und unterstützen. Denn Schule bietet einen sicheren Ort, vertraute Bezugspersonen und Alltagsstrukturen, die Halt geben können. Zudem kann durch gemeinsame Projekte innerhalb der Klassen-, Kurs- oder Schulgemeinschaft Handlungsfähigkeit und Verbundenheit erfahren werden, beides kann das Vertrauen in eine bessere Zukunft stärken.
Neben dieser begleiteten Normalität, die für viele schon entlastend wirken wird, haben wir für die ersten Schultage und -wochen unser schulseelsorgerliches Angebot verstärkt.
- Der Lautsprecher-Gottesdienst zum Beginn des neuen Schuljahrs wird mit einerGemeinschaftsaktion enden.
- In den ersten drei Tagen werden Schulseelsorger und Schulpsychologen einer anderen Ursulinenschule vor Ort sein, an die sich Belastete wenden können.
- In den ersten Wochen steht die Krypta in den großen Pausen offen. Hier kann, wer möchte, eine Kerze anzünden und seine Bitten, Fragen und Gedanken in einem Buch niederschreiben. Eine Kollegin oder ein Kollege wird zugegen sein, falls jemand Hilfe brauchen sollte.
- Das bewährte Gesprächsangebot „Ganz Ohr“ wird nach Ablauf dieser ersten Wochen wieder regelmäßige Sprechstunden anbieten.
Sehr gern kann dieses Angebot auch von unserer Gastschule, dem Peter-Joerres-Gymnasium, angenommen werden!
In den zurückliegenden Wochen hat sich in beeindruckender Weise gezeigt, wie stark das Miteinander in unserer Schulgemeinschaft ist. Die Hilfsbereitschaft von Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen, Eltern, Mitarbeitern und Ehemaligen war und ist überwältigend!
Das gibt uns Hoffnung für unsere gemeinsame Zukunft!
(Renate Köllges)